... zum anderen gleichwohl eine geradezu magische Anziehungskraft bargen und so manchen Lausbub zu vermeintlichen Mutproben herausforderten. Die sich geradezu aufzwängende Nähe zum Märchen um Hänsel und Gretel tat hier ein Übriges, eine Gefühlsmischung zu erzeugen, welche Basis ist für manch schauerliche Geschichte und Erzählung, die solchen Lauben und diese nutzenden, meist alten Menschen angedichtet wurde.
Um so mehr, wenn die Lauben von alten Menschen genutzt wurden und diese dann neben einem gebückt anmutenden Gang auch noch in irgendeiner Form eigentümlich waren, sei es, dass diese vor sich hin oder gar mit sich selbst redeten, von Passanten keine Notiz nahmen, einem zu frechen Lausbuben etwa Schimpf und Schande sagten oder sogar Flüche nachwarfen, war der Name für die Alten schnell gefunden: 'Alte Hexe', die Lauben dementsprechend fortan nur noch
'´s Hexehisli'. In der Folge wurde ein solcher Titel im Lauf der vergangenen Jahrzehnte auch gleich mehrfach verschie-
denen 'Lauben' zugedichtet, so dass nicht verwunderlich sein kann, dass unsere Zunft nicht nur eine, sondern gleich mehrere Hexen hat.
 
 
   
Hexen gehören zur Fasnacht wie die närrischen Tage vom Schmutzigen Donnerstag
bis zum Aschermittwoch. Bei Umzügen in unsere Region oder bei Zunftabenden und anderen närrischen Superlativen in der 'fünften Jahreszeit' verkörpern die Hexenfiguren die absolute Vielfalt des närrischen Brauchtums.
 
  Gemeinsam sind den Hexengstalten die hakennasigen Gesichter, derbe Kittel, ausladende Röcke, altmodische Unter-
wäsche, Woll- oder Ringelstrümpfe, Strohschuhe und nicht zu vergessen der Reisigbesen. Anfang der 90er Jahre hatte der heutige Oberzunftmeister der Laubenhexen, Franz Leipner, eine Idee - und zwar eine solch närrische Gruppe zu gründen.
Inspiriert von den idyllischen Schrebergärten und Lauben im Lahrer Gebiet rund um den Ernet, dort wo einst auch das Abenteuergelände der Jugendlichen war, die stets entlang der Nadelgasse in Richtung Langenhard unterwegs waren, wurde die Idee zunehmend konkretisiert. Eine alte Hütte auf der Wegstrecke zum Langenhard hatte es den vor Tatendrang sprühenden jungen Männern ebenfalls angetan, denn irgendwie sah diese wie eine Hexenhütte aus. Es brauchte nicht viel Phantasie und die 'Laubenhexen' in Lahr waren geboren.
Doch bis zur Gründungsversammlung der Zunft war es noch ein langer Weg. Wie soll die Larve aussehen? Wie unter-
scheidet sie sich von den anderen Hexen? Zunächst führte der Weg von Franz Leipner nach Elzach, dem Ort begnadeter Maskenschnitzer. Dort ließ Leipner eine Holzlarve schnitzen. Die letztendliche Entscheidung wurde Jahr für Jahr vertagt und nachdem zahlreiche Überlegungen über eine geeignete Maske gemacht wurden fiel die Entscheidung zu Gunsten der Larve aus Elzach. Vor der Gründungsversammlung der Zunft am 19. Juni 1993 musste noch das Häs entworfen werden, denn schließlich sollte den Gründungsmitgliedern eine fertige Laubenhexe vorgeführt werden. Da half Eleonore Kaute weiter. Die Schwiegermutter des Oberzunftmeisters war es, die das Design des Häs entwarf: Dazu gehörte ein schwarzer Rock mit Spättle dran, ein lila-farbenes Oberteil mit gelbem Schultertuch, Ringelsocken und Strohschuhe - und fertig war die Laubenhexe, in der zur Probe Sohn Marcus (damals elf Jahre alt) steckte.
'Bloß keine wilde Gruppe'
Für die Formalien bis zur Vereinsgründung floss ebenso viel Schweiss wie für die Kreationen von Maske und Häs, denn schließlich galt es noch eine Satzung zusammenzustellen. Oberstes Ziel war von Anfang an, ein eingetragener Verein zu werden, entsprechend streng waren die Paragraphen, die im 'Ehrenkodex' der Laubenhexen Eingang fanden. 21 Mit-
glieder fanden sich am 19. Juni 1993 zur Gründungsversammlung der Laubenhexen im Gasthaus 'Zum kühlen Krug' in Lahr ein: 1. Vorsitzender wurde Franz Leipner, 2. Vorsitzender Gerhard Kramer, Schriftführer Thorsten Gärtner, Zeugwart Ellen Kaute, Kassenwartin Karin Leipner, 1. Oberhexe Harald Merz und 1. Vergnügungswart Ralf Meierhöfer.
Nach den Regularien, die im Sommer 1993 endgültig über die Bühne gingen, gab es für die Laubenhexen in der Fasnachtskampagne 93/94 kein Halten mehr: Das erste 'Ausschwirren' der Laubenhexen führte nach Bad Peterstal.
Als Zuschauer im Häs wurde dieser Umzug damals noch von der Seite betrachtet. Später lief es dann wie von selbst,
die Lahrer Laubenhexen machten sich einen Namen und liefen bei den Umzügen in der Region mit.

 
 
1. V O R S T A N D
  Roland Redt
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  Z A H L E N,  D A T E N
  U N D  F A K T E N
  Gründungsdatum
  19. Juni 1993
  Mitgliederzahlen
  Aktiv: 23 Erwachsene/9 Kinder
  Passiv: 7
  1 Ehrenmitglied
  Zunftveranstaltungen
  Hexenball: jährlich
  Narrenumzug: alle 2 Jahre
 
  A K T U E L L
    Narren-Fahrplan